Das Gewichtsmanagement ist oft komplizierter als einfaches Kalorien zählen. Es stellt sich heraus, dass unsere Darmbakterien, die unser Darmmikrobiom bilden, eine entscheidende Rolle dabei spielen. Hier erfahrt ihr, wie das Darmmikrobiom unser Gewicht beeinflussen kann und ob Probiotika helfen können.

Übergewichtige und Adipöse scheinen eine geringere Bakterien-Diversität als schlanke Menschen zu haben.
Darmmikrobiom und Übergewicht
In unserem Darm leben Billionen von Mikroorganismen, die zusammen unser Darmmikrobiom bilden. Diese kleinen Bewohner spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Nahrung und beeinflussen direkt unseren Stoffwechsel. Sie können unser Appetitverhalten, die Energieaufnahme aus der Nahrung, die Fettansammlung und sogar Entzündungsprozesse beeinflussen.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass übergewichtige Menschen oft eine geringere Vielfalt an Darmbakterien haben als Normalgewichtige. Ein Grund dafür ist die Zusammensetzung der Bakterien im Darm, insbesondere das Verhältnis der Bakterienstämme Firmicutes zu Bacteroidetes.
Firmicutes und Bacteroidetes sind zwei Hauptgruppen von Bakterien im Darm. Übergewichtige Personen zeigen oft ein Ungleichgewicht zugunsten von Firmicutes, während das Verhältnis bei Normalgewichtigen ausgeglichener ist. Interessanterweise konnten einige Humanstudien zeigen, dass sich die Zusammensetzung des Darmmikrobioms nach einer Ernährungsumstellung veränderte: Die Häufigkeit von Bacteroidetes nahm zu, während die von Firmicutes abnahm.

Bereits eine 20% Zunahme von Firmicutes und eine 20% Abnahme von Bacteroidetes führte in Studien zu einem zusätzlichen Energieertrag von 150 kcal.
Wie beeinflussen die Bakterien im Darm unser Gewicht?
Unsere Darmbakterien setzen verschiedene Stoffwechselprodukte frei, die auch unser Gewicht beeinflussen können. Einige Bakterien können so dazu beitragen, dass wir mehr Kalorien aus unserer Nahrung aufnehmen, was dann zu einer vermehrten Fetteinlagerung führen kann. Andere Bakterien wiederum können unseren Hormonhaushalt beeinflussen, insbesondere Hormone, die unser Hunger- und Sättigungsgefühl regulieren. Unter der Anwesenheit bestimmter Bakterienstämme wurde so beispielsweise eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Ghrelin beobachtet, welches eine appetitanregende Wirkung hat. Ein gegenteiliger Effekt machte sich unter der Anwesenheit von Bifidobakterien und Lacobazillen bemerkbar: die Ghrelin-Ausschüttung wurde hier eher gehemmt.
Probiotika als mögliche Lösung?
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben können, insbesondere auf die Gesundheit unseres Darmmikrobioms. Studien legen nahe, dass bestimmte probiotische Kombinationen, insbesondere solche mit Lactobacillus- und Bifidobacterium-Arten, bei übergewichtigen Menschen zu einer Reduktion von Körpergewicht, -fett und BMI führen können.
Probiotika wirken, indem sie die guten Darmbakterien stärken, die Insulinresistenz senken und das Sättigungsgefühl steigern. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um ihre Wirksamkeit vollständig zu verstehen, könnten Probiotika eine vielversprechende Option für Menschen sein, die gerne ein paar Pfunde verlieren möchten.

Das Darmmikrobiom reguliert die Energieaufnahme, das Appetitverhalten, Fettansammlung, chronische Entzündungen und zirkadiane Rhythmen.
Wenn ihr jetzt noch mehr über den Zusammenhang von Darmmikrobiom und Übergewicht erfahren möchtet, schaut euch gerne mein YouTube-Video dazu an:
Slimbiotika-Frühstück
Dagmar
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