Erdbeermarmelade, Erdbeersirup, Erdbeertorte, Erdbeer-Biskuitrolle, das kennen wir schon alles. In Zeiten von Rezept-Booms ist es gar nicht so einfach, mal ein komplett neuartiges Rezept zu entwickeln. Das Ziel ist ja immer, dass die Leute sagen: Wow! Das habe ich ja noch nie gehört, das mache ich gleich nach! Dieser Erdbeer-Yufkakuchen hatte für mich genau diesen Wow-Effekt. Er hat etwas ganz Besonders an sich. Inspiriert wurde ich dabei von Ottolenghi!
Was ist das besondere am Erdbeer-Yufkakuchen?
Beim Biskuit muss erst der Biskuit gebacken werden (wir wollen ihn schließlich nicht als Fertigprodukt kaufen), beim Streuselkuchen erst die Streusel vorbereitet werden und bei einem herkömmlichen Erdbeerkuchen noch der Mürbeteig mühevoll in die Auflaufform gedrückt werden. Damit ist jetzt Schluss! Nicht umsonst habe ich den Erdbeer-Yufkakuchen auch „No knead cake“ genannt. Ihr braucht lediglich einen Pürierstab und ein Messer.
Der Yufkateig wird klein geschnitten und unter die Eier-Zucker-Masse gerührt, dann kommt er schon ab in den Ofen, ohne einen Extraboden. Während das ganze im Ofen backt, könnt ihr Erdbeeren oder jegliches anderes Obst vorbereiten und aus den nicht all zu schönen Früchten ein Püree zaubern, was den Tortenguss ersetzt und auch viel besser schmeckt.
Was ist dieser Yufkateig eigentlich?
Der klassische Teig besteht aus Mehl, Wasser und Salz. Der Teig wird zu kleinen Bällen geformt und ganz ganz dünn ausgerollt. Daher auch der Name „Yufka“. Das türkische Wort bedeutet übersetzt „dünn“, „zerbrechlich“. In der westlichen Küche wird der Teig auch oft als Filoteig beziffert. Wenn ihr also einkaufen geht ist es egal, ob Yufkateig oder Filoteig auf der Verpackung steht.
Und ernährungsphysiologisch gibt es auch (fast) nichts zu meckern. Zwar gibt es bisher noch keine Vollkornvariante, aber der Teig liefert unter ein Gramm Fett auf 100 Gramm. Das ist wirklich klasse und somit eine Light-Variante für jegliches süßes und deftiges Gebäck.
Erdbeer-Yufkakuchen
DruckenZutaten
- Für eine Springform von 26 cm Durchmesser
- Für den Teig:
- 2 Eier
- 100 g Zucker
- 125 g griechischer Joghurt
- 10 g Backpulver
- 100 g Olivenöl
- 100 g Rapsöl
- 225 g Filoteig
- 1 Bio-Zitrone
- 40 g Mandelblättchen
- etwas Fett für die Form
- 500 g Erdbeeren
- Für die Erdbeersauce:
- 100 ml Holunderblüten-Sirup
- 100 g kleine Erdbeeren
Zubereitung
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Eier, Zucker und Joghurt in einer Schüssel verrühren und 10 Min. ziehen lassen.
- Backpulver unterrühren. Beide Ölsorten langsam mit dem Pürierstab in die Masse einarbeiten.
- Filoteig in 1 x 1 cm große Stücke schneiden und nach und nach unter den Teig heben. Die Zitronenschale abreiben und den Saft auspressen. Die Hälfte Zitronenschale unter den Teig ziehen.
- Eine 26 cm Springform mit Backpapier auslegen und die Ränder mit Öl einpinseln. Den Teig hineinfüllen und mit den Mandelblättchen bestreuen. Ca. 30 Minuten im Ofen backen. Wird er zu dunkel, mit Backpapier abdecken.
- Form aus dem Ofen nehmen. Mit einem Schaschlikspieß Löcher in den Kuchen stechen. Den Sirup – bis auf 2 EL – mit Zitronensaft und restlicher –schale mischen und den Kuchen damit beträufeln. Er macht den Kuchen saftig.
- Die Erdbeeren waschen und putzen. Etwa 100 g überreife Beeren mit dem Holundersirup pürieren. Die übrigen auf den Kuchen setzen und mit dem Erdbeermark beträufeln. Dazu schmeckt natürlich: Schlagsahne!

Ein Stück Erdbeerkuchen im Garten genießen
Nun wünsche ich viel Spaß beim Backen und beim anschließenden Schlemmen. Vielleicht habt ihr ja sogar Lust auf andere Kuchenrezepte bekommen!